Schwozzen

Gleich zu Beginn eines neuen Jahres wird in Gusenburg traditionell die Kirmes - de Schwozzen -gefeiert und diese ist in ihrer Form so wohl einmalig im Hochwald. Vom Ursprung her eine Festlichkeit der Kirche, findet sie an den Tagen rund um den 06. Januar, dem Tag der "Heiligen drei Könige", statt, da diese die Namenspatrone der örtlichen Kirche sind. In der früheren Vergangenheit war es Usus ab dem Tag selbst drei Tage zu feiern, in der jüngeren Gegenwart startet die Kirmes am Samstag nach dem Dreikönigsfest mit der Blau-Weißen Nacht des Sportvereins und endet am darauf folgenden Dienstag mit der Beerdigung der Kirmes.

Der Ursprung des Names liegt wohl in einer Begebenheit die damals beim Hildegard (der vormaligen Kneipenbesitzerin) "aufm Saal" herrschte: dort wurde ein Holzofen (später ein Ölofen) zum Heizen eingesetzt und der Ruß aus dessen Rohr wurde zum Schwarzmachen verwendet nachdem dieser abgebaut wurde. Heute wird sowohl montags als auch dienstags "direkt" schwarz gemacht.
Eine alternative Herleitung liegt in den "Heiligen drei Königen" selbst: Namentlich Caspar, Melchior und Balthasar, könnte sich de Schwozzen auch auf die Hautfarbe von erstgenanntem beziehen.

Mit der Kirmes gehen auch allerlei Traditionen einher die auch heute noch gerne ausgelebt werden:

Aufgrund des Termines im Winter findet der Hauptteil der Kirmes innerhalb der Gaststätten statt. Traditionell werden die Besucher mit einem angesengten Flaschenkorken im Gesicht schwarz angemalt und am Kirmesdienstag (wo mancher es sich auch nicht nehmen lässt in kurzer Hose zu erscheinen) zusätzlich mit benamsten Damenbinden versehen:


Durch die Gaststätte von Helmut und Moni (früher beim Hildegard) wird schon seit einigen Jahrzehnten eine Leine gespannt, an welchem diverse Sachen (meist Lebensmittel) aufgehängt werden. Zu Beginn dieser Tradition wurden meist die leeren Geldbeutel daran aufgehangen, ein Zeichen dafür, dass die Leute zum Ende der Kirmes kein Geld mehr hatten.

De Schwozzen endet heute traditionell am Dienstag mit der zugehörigen Kirmesbeerdigung. Nach der Litanei begibt sich die Kirmesgesellschaft nach draußen wo im dort lodernden Kirmesfeuer feierlich die jeweils linke Socke der Besucher, die "Namenbinden" sowie die Leine verbrannt werden.
Ein Foto der laufenden Zeremonie mit Pastor und seinen Messdienern (ebenfalls im Bild die vorher angesprochene Leine):


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